Samstag, 19. Dezember 2009
Housten, we have a problem: There's a twat, but where's the brain?
Manchmal frage ich mich, warum ich mir überhaupt noch die ganze Mühe mache. Und warum ich so mit ihr rede, wobei es vielleicht besser ist, ich rede "Klartext" mit ihr, so wie sie es verlangt. Eben einfache, verständliche Worte, die für einen durchschnittlich oder sogar unterdurchschnittlich intellektuell begabten Menschen nachvollziehbar sind. Wenn ich lange Reden schwinge, darin an den Verstand appeliere, wer kann sagen, dass überhaupt ausreichend Verstand vorhanden ist? Für Sex war zumindest ausreichend vorhanden gewesen. Doch dieser einzige Grundpfeiler, Sex, der ist derzeit weggeknickt. Deshalb ging ich gestern frühzeitig ins Bett, bereits um 21:30 Uhr. Insgeheim hegte ich die Hoffnung, sie käme ihrer eigenen Klage nach, sich Zeit für den anderen zu nehmen, also auch ins Bett zukommen, sich darin aneinanderzukuscheln und vielleicht mehr. Nein, sie saß aber vor dem Fernseher und blieb dort stur sitzen, bis ich ihr eine SMS schickte, dass könne sie auch daheim ausüben, dazu müsse sie nicht bei mir sein. Darauf ihre Frage: "Soll ich jetzt gehen?" Ja, sagte ich irgendwann, völlig jeglicher Hoffnungen entliedigt. Was sie auch tat. Es war nun 23:30 Uhr, und sie geht zu ihrer neuen Freundin, ganz oben im Haus der neuen Wohnung ihrer Schwester wohnend. Hier angeblich schläft sie nun auf dem Sofa. Na dann. In der Nacht schickte ihr ihr einige SMS, auch Resultat des Rotweins, der lediglich die Flaschen wechselte. Gegen Mittag schaltete sie ihr Mobiltelefon wieder ein. Und sie antwortete auf eine meiner Fragen, was denn geblieben sei von uns...

Ich (gegen 3 Uhr nachts)
Was ist geblieben von uns? Deine körperlichen Angriffe gingen zurück. Du hast es schließlich unterlassen, meine Wohnung und Einrichtung zu demolieren. Gleichzeitig ging auch ein gutes Stück von dem zurück, was unserer Beziehung Schwung gab. Leidenschaft. Spontane Leidenschaft. Nichts mehr. Ausgeloschen. Das kann doch nicht wahr sein.

Sie (um etwa 14 Uhr)
Warum heute alles anders ist. Frag dich mal selber, du machst doch alles kaputt mit deinem Verhalten und deiner unbegründeten und unberechtigten Eifersucht. Ich bin doch bei dir lebendig Begraben und hab sogar dann noch einen Sender am arsch. Und immer geht es nur um dich!

Ich
Du verwechselst Ursache und Wirkung. Ich weiss auch nicht genau, was du immer mit Eifersucht meinst. Das ist sicher das geringste Problem. Das Hauptproblem entstand mehr oder weniger von einem Tag zum anderen. Vielleicht liegt es auch wirklich daran, dass du dich aufgrund deines Übergewichtes nicht wohl fühlst und du deshalb nicht mehr sexuell aktiv bist. Für mich gehört Sex zu einer Beziehung. Und zwar so, dass auch die Frau einmal eine aktive Rolle übernimmt, in der sie dazu auffordert. Dies hast du einst sogar trotz meiner Gegenwehr und in einer Situation ausgeübt, während ein Bekannter von mir auf dem Balkon schlief. Genau das meine ich, das ist nicht mehr da und das brauche ich aber definitiv.

Sie
Wenn sex alles ist, was du brauchst dann such dir ne blonde oder ne neue thailanderin oder ne bewegliche gummipuppe

Ich
Anstatt so eine destruktive Antwort zu schreiben, hättest du vielleicht darüber nachdenken können, was mit dir los ist, dass das, was ich beschrieben habe, bei dir von heute auf morgen abgeschaltet ist. Das ist das, was ich meine, wenn ich behaupte, es seien keine konstruktiven Diskussionen möglich. Manchmal meine ich, es schaltete genau zu dem Zeitpunkt ab, als du ein paar Kartons von dir bei mir abstelltest. Nach dem Motto, so, nun muss ich mich nicht mehr anstrengen. Aber dagegen spricht, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass jemand so etwas längere Zeit vorspielen kann. Anstatt dich wieder angegriffen zu fühlen, versuche mal, sinnvolle Information zu erkennen und irgendwie positiv zu verarbeiten, anstatt sofort mit dem Schrottgewehr zurückzuschiessen.

Ich
Übrigens habe ich nie behauptet, dass Sex alles ist, was ich brauche. Es ist aber ein wichtiger Teil für mich, ein Grundpfeiler in einer Beziehung. Es gibt selbstverständlich noch andere Grundpfeiler. Wenn aber ein Grundpfeiler wegbricht, kann er alles zum einstürzen bringen. Vor allem, wenn er ganz und gar wegbricht.

Ich
Ich weiss bei bestem Willen nicht, was daran so schwer ist, sich mal Gedanken darüber zu machen, was wohl schief läuft und wie es besser gemacht werden kann. Warum sich ein Mensch dagegen mit Händen und Füssen streubt, wie allerdings überhaupt in vielen anderen Angelegenheiten des Lebens auch. Du meintest mal, ich solle dich an die Hand nehmen und dich dazu bringen, die wichtigen Dingen zu erledigen. Wenn ich es aber mache, muss ich mich mit deiner aggressiven Gegenwehr auseinandersetzen. Das fängt bereits bei den normalen, bei den grundlegenden Dingen des Lebens an und hört, last but not least, bei uns, bei unserer Beziehung auf. Kannst du mir sagen, wie es möglich sein soll, ein Boot zu steuern, in dem einer immer wieder, aber nachlassend, versucht, es in einem guten Wind zu bekommen, der andere aber lustlos brachliegt, nein, den anderen sogar herb beschimpft, versucht derjenige das Segel auszurichten? Es ist wirklich nicht einfach mit dir! Ich habe das Gefühl, sogar positive Versuche werden in den Boden gestampft, indem sich gegen alles gerichtet wird, gegen alles ein Abwehrhaltung entgegensteht.

Ich
Und wie ich jetzt erneut sehe: Von dir kommen nutzlose Angriffe "dann such dir doch eine x oder y für Sex". Etwas nutzvolles, etwas, was voranbringt, etwas, was zeigt, aha, da hat sich jemand Gedanken gemacht mit dem Objekt, das allgemein Gehirn genannt wird, nein, das kommt nicht.

Sie
Was willst du? Red klar Text!

Ich
"Was willst du? Red klar Text!" ... Das meinst du jetzt nicht ernst!? Du hast das also nicht verstanden, was ich dir mühevoll zu erklären versuchte.

Sie
Ich hab das verstanden. Du aber nicht! Also was willst du noch von mir?


Autsch! Dabei fallen mir andere SMS-Wechsel ein, die ich aber auf die Schnelle nicht finde. Das darf doch alles nicht wahr sein, konnte ich mich wirklich so sehr irren? Oder vielmehr: Gibt es wirklich so irre Menschen?


Ich (am liebsten, aber nein...)

Auch nicht schlecht, zeitlich von unten nach oben zu lesen:

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Mittwoch, 9. Dezember 2009
Wie beendet man eine Partnerschaft?
...wenn der Partner inzwischen täglich anwesend ist, jede Nacht mit im Bett schläft, sogar 4 Umzugskartons angeschleppt hat, mit dem Argument, so könne sie Dokumente ordnen, was notwendig sei.

Letztens versuchte ich, einen Streit mit Absicht zu provozieren, so dass sie zu ihrer Schwester geht und dort übernachtet. Dabei gab ich mir richtig Mühe, sie ließ sich dennoch nicht provozieren. Nein, schließlich fragte sie ruhig, ob ich wolle, dass sie zu ihrer Schwester geht, das bräuchte ich ihr nur sagen, dann verschwindet sie. Verdutzt bekam ich nichts raus, zumal ich Hemmungen hatte und habe, ihr das ins Gesicht zu sagen. Obendrein möchte 1/3 meines Selbst nicht, dass sie geht. Ein Dilemma.

Am Anfang war alles unverfänglich, frei und ungebunden. Klar, nicht jede Frau und jeder Mann möchte das auf Dauer so. Es war ja auch unterhaltsam und interessant, als sie fast jeden Tag bei mir war. Nach 9 Monaten ist sie nun wirklich jeden Tag bei mir, wohnt bei mir. Sexuell läuft dabei immer weniger. So hatte der Anfang nicht nur den Vorteil der Unverfänglichkeit, nein, sexuell lief es auch besser.

Gerne würde ich wieder alleine wohnen. So hätte ich auch die Chance, eine Partnerin kennenzulernen, die wirklich zu mir passt, was bei ihr nicht der Fall ist. Diskussionen sind kaum möglich. Schnell wird sie dabei laut, auch wenn es um Themen uns betreffend geht, so etwa Sexualität. Je mehr ich darüber spreche, desto weniger hätte sie Interesse daran. Was für ein dummes Argument! Inzwischen habe selbst ich keine große Lust mehr darauf, obgleich ich noch vor kurzem fast jeden Tag daran dachte.

Hmm, ich muss weiterarbeiten...

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Dienstag, 20. Oktober 2009
Adios, Madame!
Sie merkte, wir haben eine anschleichende Meinungsverschiedenheit und nutzt die Gelegenheit, bei ihrer Schwester zu schlafen. Vermutlich, um sich einen Joint zu qualmen. Außerdem muss sie mir so nichts zu Essen mitbringen und auch mal Geld für mich ausgeben. Ich sagte ihr, schläfst du woanders, brauchst du nicht mehr wiederzukommen. Ich wartete insgeheim auch auf mein Essen. Immerhin hatte ich den ganzen Tag noch nichts gegessen, sie hatte sich dagegen schon den Bauch bei ihrer Schwester vollgeschlagen. Da sie mich nicht ernst nahm, auch noch scherzte, sie würde Nutellabrot essen, schnappte ich den Fernseher, die Playstation ihrer Schwester sowie ihre Klamotten, latschte zu ihrer Schwester und schmiss es ihr vor die Füße. Adios!

Es ist sicher selten, dass Frauen, so wie sie es geschafft hat, in einem halben Jahr rund 15 Kilo zunehmen. Schwanger ist sie nicht. Also kann es nur Nachlässigkeit und Bequemlichkeit sein. Anfangs hatte sie noch regelmäßig gefegt und geputzt, während ich natürlich auch meiner Arbeit nachging. Es hatte mich erstaung, empfand es als eine gute Eigenschaft, die aber nicht lange anhielt.

Auch Sex haben wir immer weniger. Mit der Zeit läßt der Reiz nach, das kann ich verstehen, das ist bei mir nicht anders. Doch von wilden 5 Mal am Tag bis zu 1 Mal in 5 Tagen ist doch recht auffällig.

So sitze ich nun zwei Tage nach benanntem Abend und überlege, was mich zu dieser Entscheidung gebracht hat. Die Gründe finden sich schnell...

- A. nicht in der Lage "ich liebe dich" zu sagen (hier kann etwas nicht stimmen; ganz am Anfang funktioniert das zumindest noch)

- zunehmend bequem und zunehmend faul

- sie war sehr egoistisch, konnte nicht Essen vorbei bringen, aber ihre eigene Wampfe vollstopfen

- immer weniger Sex

- immer weniger Zärtlichkeiten

- nur noch Fernsehen, Fressen, blöde Miene ziehen und schlechte Laune verbreitend

- nahm mich nicht ernst, als ich sagte, schläft sie nicht bei mir (und bringt mir Essen mit) braucht sie nicht mehr wiederkommen

- keine Diskussion möglich, da vermutlich nicht ausreichender Intellekt, also zu einfach strukturierte Denkweise, die obendrein dazu tendiert, in das Niveaulose zu kippen. Kurz: Zu dumm?

- habe das Gefühl, sie lebt zu sehr auf meine Kosten, was weniger auffallen würde, wenn alles andere nicht wäre

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Samstag, 3. Oktober 2009
Das Selbst in einer Beziehung
Bereits wie ein altes Ehepaar, so einen Eindruck erweckt unsere Beziehung. Sie fährt sogar alleine mit meiner Mutter, um in Möbelgeschäften nach einen Badezimmerschrank zu sehen. Sie schaut fern, ich sitze vor dem PC. Aber sie ist ruhiger geworden, wir streiten so gut wie überhaupt nicht mehr. Allgemein hat sich ihr Wesen verändert. Sie ist ausgeglichener, entgegen ihrer vorigen gereizten Art. Ich scheine eine Art Therapie für sie zu sein. Auch von Drogen lässt sie die Finger.

Doch, vor ein paar Tagen haben wir gestritten. Wir sahen uns 2 Tage nicht. In dieser Zeit konzentrierte ich mich wieder zunehmend auf mich und meine Ziele. Die Beziehung verwäscht mein Selbst, meine Wünsche und Erstrebungen. Wir hängen zusammen, aber es kommt nichts wirklich sinnvolles dabei heraus. Bin ich alleine, so mein Eindruck, kann ich erfolgreicher sein. Auch vernachlässige ich sehr meinen Sport, gehe kaum, nein, gar nicht mehr hin. Nur daheim lege ich mich hin und wieder auf die Hantelbank. Aber auch sie lässt sich gehen, hat deutlich zugenommen. Wie sagt sie selber. Eine richtige "Pocke" hätte sie bekommen, womit sie Recht hat. Sie muss aufpassen, dass es nicht noch mehr wird. Vvor ein paar Wochen wurde sie gefragt, in welchem Monat sie sei. Schwanger ist sie zumindest nicht.

Manchmal stelle ich mir vor, wieder alleine, single zu sein. Das stelle ich mir angenehm vor. Zugleich würde ich aber die Zweisamkeit vermissen. Das aneinander gekuschelte Einschlafen. Die Suche in der Nacht nach Körpernähe, finden und wieder einschlafen.

Es geht nicht beides. Doch, es geht. Es wäre eine rein sexuelle Beziehung. Eine Beziehung, die Fragen schürt, wie, was macht der andere jetzt wohl gerade, vielleicht mit jemand anders im Bett?

In einer Beziehung gibt man etwas von sich weg, einen Teil seines Lebens. Vielleicht sehe ich das auch falsch und man bekommt etwas dazu. Das ist wie mit dem Glas Wasser, halb leer oder halb voll, je nach Ansicht. Derzeit habe ich aber das Gefühl, ich selber komme zu kurz. Ich vernachlässige mein Selbst.

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Montag, 10. August 2009
Gähn
Sie sitzt auf dem Balkon, ich vor dem PC, arbeite Aufgaben von Freitag nach, die ich morgen präsentieren muss.

Bin schließlich fertig damit. Sie hängt noch immer auf dem Balkon im dunkeln. Soll sie. Wem's Spass macht.

Nein, diesmal werde ich nicht derjenige sein, der ankommt, streichelt, umarmt. Nein. Gestern habe ich es nicht nur einmal versucht, zuletzt im Bett, ihre Reaktion darauf war: Dräng mich nicht noch weiter an die Wand. Worauf ich mich umdrehte.

Morgens erwache ich, sie steigt notgedrungen über mich, keine Berührung, kein Blick.

Wenn sie meint, sie könne es sich leisten, wenn sie meint, sie sei die Prinzessin auf der Erbse. Soll sie. Das Ergebnis wird schlussendlich das Ende sein.

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Montag, 3. August 2009
Sterilisiert, schwanger?
Gestern Abend. Sie weint. Sagt immer wieder, sie hätte ihr Baby verloren und sie sei selbst schuld, weil sie keine Krankenversicherung hat, dadurch nicht zum Arzt habe gehen können. Ich bin verwirrt, denn sie kann nach eigener Aussage, was auch ihre Schwester bestätigte, aufgrund einer Sterilisation keine Kinder bekommen. Es sei 15 Jahre nichts passiert, und jetzt, ihre unverhofft gegebene Chance, sei nun verloren. Ich halte sie, versuche sie zu trösten, während sie zutiefst bewegt weint.

Sogleich frage ich, wie sie darauf kommt. Zwar haben wir uns am Anfang gegenseitig mit der Vermutung einer Schwangerschaft geneckt, weil sie sich beim Zähneputzen übergeben musste und an Gewicht zunahm. Doch wie sollte sie schwanger werden, wenn sie sterilisiert ist. Sie meinte vor nicht langer Zeit, sie habe die gleichen Eindrücke wie mit ihrem ersten Kind vor 20 Jahren, und auch damals seien die ersten Schwangerschaftstest negativ ausgefallen.

Genau, Schwangerschaftstests. Ihre Schwester regte sich über sie auf, hielt die Tests für Geldverschwendung und völlige Spinnerei. Alle Tests waren negativ. Nein, antwortet sie, die letzten zwei, von denen sie mir nichts sagte, waren positiv, wiesen zwei reagierte Linien auf. Und nun habe sie es verloren. Sie schluchzt erneut auf. Sie habe starke Bauchschmerzen und eine starke Blutung gehabt. Nach meiner Recherche ist nach einer Sterilisation die Gefahr einer Eileiterschwangerschaft sehr hoch, was ihr Leben gefährdet hätte.

Scheinschwangerschaft? Vielleicht ist es möglich, durch Autosuggestion und großem Verlangen die Hormone durcheinander zu bringen, so dass sogar ein Schwangerschaftstest positiv ausfällt? Übelkeit und Gewichtszunahme, sogar Brustwachstum, sollen laut Wikipedia psychisch auslösbar sein.

Es ist für mich durchaus vorstellbar und glaubhaft, dass sie sich das letzte Jahrzehnt auf ihre Sterilisation verlassen und nicht verhütet hat. Ich könnte mir nun also etwas darauf einbilden, weil es ausgerechnet bei uns funktionierte. So ist mir meine Funktionstüchtigkeit diesbezüglich, ersichtlich an zu zahlendem Unterhalt, sehr wohl bekannt. Es wird aber nicht, auch wenn es sich interessant anhört, an einer alles durchdringenden Superfruchtbarkeit meinerseits liegen, sondern vielmehr daran, dass wir sehr intensiven Sex hatten, vermeintlich intensiver als in ihren zuvorigen Beziehungen. Darüber hinaus muss sich ihre psychische Empfänglichkeit und Zuneigung für meine Person auf ihre physische Empfänglichkeit ausgewirkt haben, das nahezu Unmögliche möglich machend.

Letztendlich: Ich habe keine Ahnung. Es ist mir auch unsicher, ob es wirklich wahr ist. Den Teststreifen habe ich nicht selber gesehen. Die Gedanken am Rande der Begebenheit kreisen darum, wie der weitere Sex, das heisst, die Verhütung, aussehen sollte.

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Montag, 20. Juli 2009
Weh tut es immer?
Seltsam, wie hart es sein kann, sich zu trennen, obwohl der Gegenpart von Anfang an nicht die richtige Wahl darstellte. Wie schnell eine Gewohnheit an Zärtlichkeiten eintritt, eine Gewohnheit an Nähe, an Sex. Obwohl Verhaltensweisenteilweise sehr abstoßend und zu wider empfunden werden, erfahren diese jedoch eine Abschwächung oder den Versuch, diese zu ändern, werden sie im Hintergrund einer Beziehung betrachtet.

Es kann also davon ausgegangen werden, selbst wenn ein mentaler oder physischer Vorsatz der Partnerwahl im höheren Maß ignoriert wird, bewahrt dies nicht vor einer Enttäuschung, wenn es scheitert.

Am Ende einer Beziehung kann man sich dabei erwischen, wie man versucht, den anderen Part herunterzureden, um den Anlaß für ein Verlustempfinden zu senken. Nur selten funktioniert derartiges, selbst wenn ernsthafter Grund besteht, es wirklich als angenehm zu empfinden, wenn die Beziehung vorbei ist. Es kann statt dessen passieren, dass die negativen Bewertungen im nächsten Streit in Form von wenig respektvollen und wenig produktiven Äußerungen Anwendung finden.

Die Chemie der Natur macht es stets geschickt, ihren Wirt annehmen zu lassen, man könne erfahrene positive Gefühle nur von dieser einen Person erhalten. Dies dient vermutlich dazu, sich lange genug gemeinsam um potentiellen Nachwuchs zu kümmern.

Schon oft habe ich Gefühle von 'Liebeskummer' zu deuten versucht. Mit der Zeit konnte ich immer besser damit umgehen. Die Gefühle selber waren aber dennoch kaum zu unterdrücken. Man muss akzeptieren, dass es eine gewisse Zeit dauert, bis diese schmerzlichen Gefühle verblassen. Das kann bestenfalls bereits nach wenigen Tagen bis Wochen merklich eintreten.

Was bleibt: Beim nächsten Partner wird es genauso sein, auch das Empfinden, bestimmte Emotionen nur von diesem bekommen zu können. Und vielleicht ist es sogar wahr. Denn bei jedem Partner ist es wieder etwas ganz besonderes und einmaliges.

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Freitag, 17. Juli 2009
Aus
Sie kann nichts mehr geben, ich kann nichts mehr geben. Je weniger sie gibt, desto weniger kann ich geben. Und, so meine ich, umgedreht. Nur noch dümmliches hin- und her. Sinnlos. Ich wäre jetzt gerade lieber alleine.

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Dienstag, 14. Juli 2009
Rücken Kraulen abgelehnt
Die Frequenz unserer Streitereien erhöht sich. Zumindest ich finde schnell wieder zu einer Normalität zurück, rede mit ihr, versuche, geschehenes zu analisieren, nehme sie in die Arme, streichele sie. Von ihr kommt dagegen immer weniger zurück. Wenn ich daran denke, was für eine Energie sie aufgebracht hat, um mit mir zusammen zu sein, erscheint mir ihr jetziges Verhalten umso fragwürdiger. Ihre Mauern seien noch höher als meine, sagte sie kürzlich und erstmalig als wir uns kennenlernten.

Ich koche für sie, kaufe ein, zahle Kino und Fast-Fett-Ketten. Sie isst, legt sich schlafen und regt sich auf, wenn ich sie daran erinnere, dass sie auch mal an der Reihe sei, abzuwaschen. Wenn ich sie dazu auffordere, würde sie das noch weniger von sich aus können. Sie sagte mal, sie halte sich mit ihren 45 Jahren reifer als ich mit meinen 37 Jahren. Wenn ich sie manchmal reden höre, kommt sie mir vor wie eine 16jährige. Auch wenn sie in ihrem Alter mal wieder Geld von ihrer alten Mutter holt, um für ihre Katzen etwas zu fressen zu kaufen. Wenn sie herumschreit, schon bei harmlosen Diskussionen zunehmend lauter wird, kommt sie mir vor wie eine Besoffene, die vor einem Kiosk theatralisch herumgrölt.

Was meine Schwester erwähnte ist wahr. Bei einer Schönheit können charakterliche Defizite bis zu einem gewissen Grad verziehen werden. Das Alter ist ihr durchaus anzusehen, kann dies aber nicht mit einem positiven Charakter ausgleichen. Eine Person sollte nicht alleine am Aussehen bewertet werden. Doch was bleibt übrig?

Die meisten Menschen schauen bei der Partnerwahl, entgegen häufig gehörten Äußerungen, sehr wohl nach dem Äußeren. Jeder Mensch hat eine ganz eigene Empfindung von Schönheit und sympathischem Aussehen. Es mag eine allgemein empfundene Schönheit geben, doch die persönlichen Grenzen sind viel individueller. Sie fiel völlig aus diesem Rahmen. Doch wollte ich diesen Rahmen gänzlich bei Seite lassen und konnte dies schließlich auch. Ich vermisste sie sogar und war der Meinung, so etwas wie Liebe zu verspüren. Nahm ich sie in die Arme, war ich glücklich. Ich küsste sie, was ich am Anfang zu vermeiden suchte, da ich sie nicht körperlich anziehend empfand und mir obendrein der Zigarettengeruch störte.

Ich schaffte es erfolgreich, visuelle, persönlich gesteckte Grenzen zu überwinden und sagte mir selbst: Mensch, daraus kann ja doch etwas Schönes werden!

Gestern nahm ich sie wieder sehr oft in die Arme und streichelte sie. Kurz vor dem Zubettgehen fragte ich sie, ob sie mir im Bett den Rücken kraulen könne. Sie erwiderte roh: Nein. War das ein Scherz? Oder was sollte das Bedeuten. Ich putze mir die Zähne und lag mich zu Bett, ohne sie darüber zu informieren. Sie kam schließlich ebenfalls zu Bett und sagte, da ich mit dem Rücken abgewendet lag, sie sei es nicht, die sich abwenden würde. Obwohl es zum Rücken Kraulen die ideale Position war, sie Initiative hätte ergreifen können, drehte ich mich in ihre Richtung. Da nichts weiter geschah, drehte ich mich wieder um und raunte, ich könne auch darauf verzichten und hätte wieder etwas über sie gelernt. Auf ihre Frage, ob sie im Wohnzimmer schlafen solle, gab ich ihr mein diesbezügliches Desinteresse bekannt, worauf sie verschwand. Eine Frechheit, durchfuhr es mich. Als ich sie hörte, wann ich sie denn mal Kraulen würde, war ich noch mehr erbost.

Es mag eine Kleinigkeit sein, doch wo kann es, wenn man die ganze Zeit Zärtlichkeiten erfährt, so schwer sein, etwas davon zurück zu geben? Liegt es daran, dass ihr unsere körperliche Auseinandersetzung noch nahe geht? Jene Auseinandersetzung, die sie auf brutale Art selber einleitete?

Vorgestern musste ich mir obendrein anhören, bei meinem Vorgänger hätte sie nicht so viele blaue Flecken gehabt. Auf meine Frage, was diese Aussage solle, ob sie mich für einen Schläger halte, meinte sie nur, er hätte eben gewusst, wo es keine blauen Flecken gebe.

Muss ich mich von einer Person, die es regelrecht pressiert, geschlagen zu werden, in die Kategorie Frauenschläger einordnen lassen? Sie hat mich über Monate hin lange genug gereizt, hat stets mit körperlicher Gewalt angefangen. Wenn sie sich bei all den Partnern vor mir genauso verhalten hat, ist es leicht vorstellbar, wie es bei 2 (oder 3?) ehemaligen Partnern dazu gekommen ist, dass diese sie durchprügelten, ihre Frontzähne ausschlugen, sie über Tage ans Bett fesselten und Zigaretten auf ihrer Brust ausdrückten. Mir ist bewusst, dass so etwas schlimm ist und es schwer bis unmöglich ist, dergleichen zu rechtfertigen. Doch wie kann sie es wagen, nur ansatzweise zu versuchen, mich mit diesen Leuten zu vergleichen? Wenn sie jemanden braucht, der sie schlägt, werde ich nicht der Richtige für sie sein. Sie hat es einmalig geschafft, mich dazu zu bringen. Ich möchte auf keinen Fall ein weiteres dazuzählen können.

So lag ich also im Bett und hatte das Gefühl von Liebesentzug. Hatte das Gefühl, nicht geliebt zu werden, auch wenn es in diesem Moment nur eine Person war, die mir dies, ob gezielt oder unbewusst, enthielt. Eine Person, bei der es mir einst sogar egal war. Genau von dieser Person brauchte ich es nun und sie gab es mir nicht. Ich hasste sie in diesem Moment, weshalb ich ihr am nächsten Morgen klar machte, sie solle gleich alles einpacken, da ich sie die nächsten Tage nicht sehen möchte. Sie habe dies ohnehin vorgehabt, sagt sie trotzig. Und da ich ihr in meiner Verletztheit unüberlegt sagte, selbst meine Ex sei zärtlicher gewesen, sagte sie mir nun, ihre Blumen könne ich ja M. geben. Da sie mir den Eigentumsübergang bereits zweimalig anbot, schenkte ich heute zwei der Pflanzen meiner Mutter. Die anderen vier Pflanzen werden folgen.

Ich habe mich im Grunde verbogen für sie, meine Grundsätze der Partnerwahl verschraubt. Was sie daraus machte, wenn sie mich wirklich gern hatte, ist lächerlich wenig.

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Donnerstag, 9. Juli 2009
Nicht nur denken, aussprechen und dafür stehen?
Meine Freundin spricht aus, was andere nur zu denken wagen. Auf der einen Seite ist das imponierend bis belustigend. Auf der anderen Seite werde ich derjenige sein, der letztendlich mehr oder weniger alleine in einer kritischen Situation steht, wenn es hart auf hart kommt.

Doch auch was die Polen betrifft, mit denen ich in einem Haus wohne, hat sie durchaus Recht. Der Motorroller scheint tatsächlich gestohlen zu sein. Das Schloss weist deutlich Bruchstellen auf. Am Lenkrad sind Bereiche mit Klebeband abgeklebt, nach ihrer Ansicht Stellen, an denen kurzgeschlossen wurde. Sie kenne sich damit aus, sagt sie, sie hätte dergleichen als Jugendliche selber gemacht.

Der eine Pole fährt mit zwei verschiedenen Motorrädern, die er in einer Garage verwahrt hält, die Straße auf und ab. Weiter traut er sich nicht ohne entsprechenden Führerschein. Seltsam, zwei Motorräder und kein Führerschein. Den Führerschein für das Auto hatte er von heute auf morgen inklusive Fahrzeug. Was man nicht alles in Polen kaufen kann, vermutlich auch heute noch Führerscheine.

Das ist der 19jährige Pole mit den vulgären Ausdrücken, der der amüsanten Ansicht ist, er könne besser f... als ich, der erzählt, ich sei ohnehin Schwul. Das erzählt dieses kleine Dummhirn, welches nur zum Fliesenlegen und Vodkasaufen reicht. Wenn er so weiter macht, werden wir miteinander ein Problem bekommen. Das Schöne ist, ich kann die Angelegenheit auch indirekt erledigen. Schwarzarbeit ist nicht legal, soweit mir bekannt ist.

Mich stören die Polen zunehmend. Ursprünglich war ich offen und freundlich. Inzwischen habe ich erkannt, was für eine Mentalität das ist - zumindest jene, mit denen ich das Haus teile. Deutsche seien ja im Ausland schlecht angesehen. Und hat Polen nicht die Leitung in Afghanistan? Der 2. Weltkrieg, in dem Polen überrand wurde, muss jenen einen schweren Minderwertigkeitskomplex eingebracht haben. Auch zu erkennen an den widerlichen Beiträgen in Zeitungen und Illustrierten, sobald es sich um Deutschland dreht. Wenn dann zu hören ist, Deutschland und Deutsche sind scheisse, kann nur zugestimmt werden, wenn als Antwort kommt: Zapzerapp! Holt euch ein Ticket zurück nach Polen!

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