Montag, 22. Juni 2009
Alltag
Wir sind zusammen. Unglaublich. Erst unerträgliches Stalking, heute erwische ich mich sogar dabei, wie ich sie vermisse. Ich machte sie kürzlich auf diese Änderung, unser jetziges Zusammensein aufmerksam, worauf sie antwortete, sie hätte ja auch hart dafür gekämpft und würde dies noch immer.

Die Beziehung macht mir Angst. Manchmal würde ich wieder alleine sein. Ich habe Angst, dass ich verletzt werde, meine Überzeugung bestätigt wird, dass Partnerschaften nur ein paar Jahre halten, bis der Alltag eintritt oder spätestens dann enden, wenn etwas mutmaßlich besseres - zumindest für den ersten Anschein - gefunden wird und sich der Vorgang wiederholt. Bin ich eifersüchtig, halte ich inne und versuche zu verstehen, was mich dazu bewegt. Diese seltsamen SMS, die sie einst erhielt? Ihre rauhe Art, die mich annehmen läßt, sie würde eher auf ganz "harte", vielleicht sogar leicht asoziale Typen abfahren?

Ihre Schwester bestätigte mir immer wieder, sie würde mich über alles lieben. Aber was heisst das schon, insbesondere, wenn es die Schwester sagt.

Vermeidung des Nichtseins durch Vermeidung des Seins. Keine Beziehung, kein Schmerz. Aber auch keine Beziehung.

Nachdem ich diese Zeilen schrieb, wurde der "Alltag" mal wieder sehr außergewöhlich. Das Mahnschreiben, welches ich erhielt, zeigt, was sich, oberflächlich geschildert, abspielte. Sollte sie nicht glücklich sein, dass ich dennoch weiterhin zu ihr hielt?

Heute nannte ich sie erstmals "Freundin" und weigerte mich, sie aus dem Haus zu werfen. Ich stand zu ihr, obwohl sie sich wirklich sehr daneben benahm.

Ein äußerst unakzeptables Verhalten. Dergleichen würde sie Monate später als "unverzeichlich" bezeichnen. Aber nur, wenn sie es nicht ihr eigenes Verhalten nennen kann, sondern das eines anderen. Sie selber, so meint sie wohl, kann sich alles erlauben.

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