Montag, 25. Februar 2008
Papa auf Zeit
Und wieder mal bringe ich die zwei Kleinen, die über das Wochenende bei mir waren, zurück zur Mutter. Wir hatten viel Spaß zusammen.

Während der langen über 2 Stunden langen Fahrt schliefen sie. Im Treppenhaus schließlich, wollten beide auf halber Höhe nicht weitergehen, standen wie verwirrt still da. Als ich später die Mutter anrief, um zu fragen, wie die Laune der beiden ist, erfahre ich, dass sich meine Tochter stur im Zimmer aufhält. Ich vermute, den beiden macht es zu schaffen, dass sie mich mal haben, dann lange Zeit wieder nicht.

Wir schliefen alle zusammen in einem Bett. Ich lag wie im Schraubstock zusammengequetscht in der Mitte, weil jeder neben mir liegen wollte. Dass beide mich gleichermaßen nahe hatten war mir wichtiger als eine bequeme Schlafposition.

Meinem Sohn gab ich mein Kopfkissen, meiner Tochter meine Decke. So kann ich jetzt an beidem satt schnüffeln und an sie denken, während ich einschlafe.

Ich kann ihnen kein wirklicher Vater sein. Ich hatte damals versucht, die Beziehung zu retten. Doch was nützt es, wenn sich nur einer dazu wirklich Mühe gibt.

In der heutigen Zeit gibt es so viele zerbrochene Familien. Es ist schade, dass so viele Kinder keine Familie im ursprünglichen Sinne haben, sich statt dessen mit dem unnatürlichen Zustand einer so genannten Patchworkfamilie zufrieden geben müssen, in der der Ersatzelternteil gegebenenfalls auch noch ständig wechselt.

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Sonntag, 20. Januar 2008
What?
I said, I hate splenetically sundays.

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Mittwoch, 19. Dezember 2007
Ich habs mal wieder getan
Ihre Adresse kannte ich, denn sie schickte eine Krankmeldung per Mail über meinen PC, auf der ihre Anschrift vermerkt ist.

Es ist R, die an meiner Tür klingelte, die sich bis heute nicht gemeldet hat. Wie auch, ohne Telefonnummer. Sie hätte allerdings bei ihrer Freundin anfragen können. Selbst wenn sie beruflich wirklich sehr eingebunden ist, sollten 5 Minuten dafür zu finden sein. Sogar ihre Freundin konnte sie nicht erreichen, weil sie entweder zu tun oder das Telefon ausgestellt hat.

Und diese Freundin teilte mir gestern mit, sie wolle nächstes Jahr in die Schweiz umziehen. Schade, dachte ich. Das sollte nicht alles sein, R. ginge mit ihr. Soviel Zeit bleibt also nicht in Anbetracht der Gefahr einer Verwirklichung dieser Absicht.

Da ich ohnehin nicht warten kann, drängte es mich nun um so mehr. Obwohl ich mich zwang, still zu halten, schrieb ich handschriftlich einen nette Nachricht, dass ich mich freuen würde, wenn wir etwas zusammen unternehmen könnten. Diese Nachricht, meine Telefonnummer beinhaltend, war ich in ihren Briefkasten.

Seit heute morgen besaß mein bedienerunfreundliches SonyEricsson K8sonstwas einen kleinen Bereich meiner Aufmerksamkeit. Um es in meiner beruflichen Gewohnheit auszudrücken:
private void timer1_Tick(blabla) { LookAtMobiltelefon(); }
timer1.Interval = 300000 // = 5 Minuten
if (Aufgestanden) { timer1.Start();}

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Tick-Tack
Ich bin Enthusiastisch im neuen Job, den ich Anfang Dezember antrat, und habe mich langsam aber sicher wieder an den Arbeitsalltag gewöhnt. Weniger Freizeit, aber irgendwie hat es etwas Gutes. Ja, beruhigendes. Zur „Gesellschaft“ zu gehören, ein Rädchen im Uhrwerk zu sein und kein Sandkorn. Und doch ist es so etwas wie Selbstbetrug. Naturvölker sind auch ohne die vielen künstlichen Muss unserer Gesellschaft glücklich. Sie konzentrieren sich auf jenes, was ihnen die Natur gab. Ihre Instinkte, ihr Gefühl, auf Kraft, Mut und Geschick. Das Sein ohne die Extreme des künstlichen Getues, der Scheinwelt unserer Gesellschaft. Schein lässt sich nicht vermeiden, auch bei Naturvölkern und in der Tierwelt nicht. Das künstliche Geflecht ist zart im Gegensatz zu den künstlichen Hochhäusern unserer Gesellschaft, von denen nichts übrig bleibt, wenn sie zerbrechen.

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Donnerstag, 6. Dezember 2007
Habe ich es übertrieben? (selber merkt man es ja manchmal nicht)
Konnte sie nicht vergessen. Ich bin eben sehr leidenschaftlich, das ist meine Natur. Suchte ihre Freundin auf, um über sie an Sabrina zu kommen, die mich nicht, wie sehnlich erhofft, anrief. Der Nachbar verriet mir, an welcher Tankstelle sie arbeitet. Sprachen miteinander. Sagte ihr, sie solle Sabrina erinnern, mich anzurufen. Sie schien enttäuscht, als ihr bewußt wurde, dass ich mich nicht für sie, sondern für ihre Freundin interessiere.

Es war nicht schwer, die Telefonnummer von Sabrina herauszufinden. Sie gab an, mit ihrem Studium beschäftigt zu sein. Das Gespräch war kurz.

Schwor mir, nicht wieder anzurufen. Schon am nächsten Tag, heute, rief ich doch wieder an, um sie für was auch immer einzuladen. Sie reagierte seltsam. Ich habe ihre Freundin aufgesucht und sie angerufen. Das würde ihr Angst machen. Ich bin entsetzt über ihre Aussage. Nichts weiter wollte ich, als sie wiederzusehen.

Habe ich es übertrieben?, überlege ich, während der Sekunden dauernden Pause der bestehenden Verbindung. Ich erinnere mich an die Worte meiner Schwester, ich solle Sabrina besser nicht sagen, wie ich ihre Telefonnummer herausbekommen habe, dass ich überhaupt Zeit dafür investiert habe. Rechtecke in Normgröße kreisen um mich, Würfel, Quader, Pyramiden, wie jene Objekte, mit denen Kleinkinder ihre Logik, ihr räumliches Denkvermögen und ihre Geschicklichkeit trainieren. Versuche mein Verhalten einzuordnen, doch ich kann nur feststellen, dass ich den Wunsch hatte, sie wiederzusehen, die Chance zu nutzen. Chancen, die man im Alltag so oft vergehen lässt, sich zuviele Gedanken macht, was andere über einen denken könnten. Dabei bedarf es oft nur ein paar Worte, um in Kontakt zu treten.

Ich versprach ihr sofort, nicht mehr anzurufen. Löschte sogleich ihre Nummer. Nicht nur die Römer spinnen. Soll sie ihre Wahnvorstellungen genießen.

Natürlich habe ich die letzten 2 Tage etwas Zeit investiert, wenn ich von der Arbeit kam, um mit ihr in Kontakt zu kommen. Um sie wiederzusehen, weil ich immer wieder an sie denken musste.

Was sagte meine Schwester. Erzieherinnen haben alle eine Klatsche. Die gleiche Erfahrung habe ich selber gemacht. Schon öfters. Bei Sabrina war ich (als ich am nächsten Tag nüchtern war) gleich der Annahme, sie könne in einem erzieherischen Beruf tätig sein, zumindest würde ihr dies gut stehen, was mich wenig begeisterte. Als sie erzählte, sie studiere Erziehungswissenschaften, war dass keine Überraschung für mich, lediglich eine Bestätigung meiner Menschenkenntnis, die erschreckenderweise oft zutrifft.

Wie oft bin ich schon mit Erzieherinnen reingefallen. Eine Psychotante erzählte nach unserer Beziehung herum, ich hätte sie verfolgt (Sabrina erinnerte mich nach den Eindrücken der zwei Telefonate durchaus an sie). Eine Person, die stets zu Fuß in der Stadt unterwegs ist wurde also von einem Autofahrer aus einem 20km entfernten Ort verfolgt? Sie hatte mir auch einst erzählt, sie sei von einem Typen vergewaltigt worden, wovon selbst keine ihrer besten Freundinnen etwas wusste. Nun, immerhin war ich mit 3 Monaten einer ihrer längsten Beziehungspartner. Zuvor hielten die Beziehungen in der Regel maximal 2 Wochen, so dass mich ihre Eltern zuerst nicht zum Essen einladen wollten, den Sinn bezweifelten, mit einem 2-Wochen-Partner zu dinieren.

Eine andere Erzieherin ist Mutter meiner Kinder. Ich habe also dauerhaft etwas mit ihr zu tun. Was das heißt, ist mir intensiv bekannt. Durch sie habe ich erstmals Bekanntschaft mit Jugendämtern, Gerichten und sonstigen "sozialen" Ämtern gemacht. Durch sie saß ich weinend in meinem Auto, wusste nicht mehr ein noch aus. Durch sie fuhr ich nach Frankfurt, um mich dort mit entsprechenden Mitteln abzuschießen, sah keinen Weg mehr, keine Perspektive.

Darüber hinaus habe ich eine Abschlußparty von Erzieherinnen beigewohnt und habe durch eine Ex die eine und andere so genannte "Erzieherin" kennengelernt.

Doch scheinen diese Damen mich anzuziehen, was mir zu denken gibt, die Ursache zu ergründen. Nein, Schwester, es ist, so nehme ich an, anders herum. Bei mir wird anscheinend ein Helfersyndrom geweckt.

Es gibt sicher Ausnahmen bei den Erzieherinnen. Doch habe ich mit dieser bisher noch keine Bekanntschaft machen dürfen.

Dieser Tag hat etwas positives (trotz Streiterei mit einer Erzieherin-Ex betreffend Kindesumgang). Sabrina machte es mir leicht, ihre Telefonnummer zu löschen. Es war offensichtlich, wäre es zu einer Beziehung gekommen, hätte dies Stress bedeutet. Dabei habe ich mir kürzlich eine nicht günstige Anti-Falten-Creme besorgt, um die Folgen vergangenen Stresses zu bekämpfen. :-)

Bye Sabrina. Ich wünsche Deinem zukünftigen Partner starke Nerven. Und vielleicht sagst Du ihm auch, nachdem Du ihn lange mit deiner nervösen Art (was mich anmachte) beobachtet hast, er könne bestimmt gut poppen? Vielleicht ist er sogar blond und hat lange Haare, worauf Du zu meiner Überraschung stehts? Und dabei ließ ich meine Haare wachsen, um damit auf Ignore zu schalten.

Mit Hilfe der Waren aus Frankfurt waren mir Beziehungen für Monate egal. Nun wecken sie wieder mein Interesse. Gleichzeitig kommen wieder zugehörige Probleme. Zwischengeschlechtliche Beziehungen scheinen also mit Problemem verknüpft zu sein. Braucht man so etwas überhaupt, um glücklich zu sein?

Oder muss man sich, wie es eine Bekannte meinerseits derzeit beschäftigt, wegen eines potentiellen Partners verrückt machen? Dabei ist sie auf dem besten Wege, zu sich zu finden. Was interessiert sie irgendein Typ, der kommt und geht. Der kommt und geht, wie es ein jeder tut, gerade jetzt, in unserer schnelllebigen Zeit.

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Sonntag, 2. Dezember 2007
Zwei Damen...
...reden auf mich ein. Ich bin betrunken, strenge mich an, zuzuhören, nüchtern zu sein, obwohl ich mich heute sinnlos betrinken wollte.

Ich war in der Stätte, wo ich gestern Nathalie kennenlernte. Allerdings war heute Konzerttag, das heisst, eine Band spielte, das Publikum war ein gänzlich anderes. Nach dem Konzert war Schluss. Draussen erzählte man mir, es würde in der Punkkneipe X weitergefeiert. Ich mache mich auf dem Weg, um diese zu suchen, finde sie schliesslich.

In der Location fühle ich mich recht unwohl, da sehr übersichtlich und ich alleine dort. Komme mir etwas blöd vor, alleine zu sitzen, alleine herumzustehen. Nun wohne ich bereits ein Jahr in diesem Kaff und kenne niemanden. So beschliesse ich, sämtliche negative Empfindungen zu ertrinken. Dank einem Klaren glückt mir dies alsbald, so dass mir die Leute drumherum völlig egal werden, ich mich auf die Musik konzentriere, die Augen schliesse, mitschwinge.

Ein Platz an der Theke ist leer. Ich frage den Jünglich nebenan, ob dieser frei ist. Seine Bekannte würde den Platz bald wieder einnehmen, so setze ich mich auf eine benachbarte Sitzbank. Wir unterhalten uns dennoch, stellen fest, dass wir beide Musik machen. Seine Bekannte kommt, wir stellen uns vor. Da ich zunehmend breit bin, gehe ich einer weiteren Kommunikation aus dem Wege, nehme meine Jacke und gehe einen Raum weiter.

Später hole ich mir ein neues Getränk. Er läd mich auf meinem Weg ein, mit ihnen an einem Tisch zu sitzen. Gerne, kenne ja sonst niemanden dort. Mit frischem Bier vor mir, werde ich von Sabrina angereden. Ich gebe mir Mühe, ihr zuzuhören, denn sie ist mir nicht gleichgültig, wie ich bald merke.

Sie möchten alle gehen. Sabrina fragt mich, ob ich mitgehen möchte, fragt ihr Freundin, ob ich mit zu ihr könne. Ich stimme ebenfalls zu. So gehen wir los.

Der Jüngling verschwindet bald. So sitze ich mit den zwei Damen alleine im Wohnzimmer. Ich habe das Gefühl, eine jede versucht, mit ihrem Gesprächsthema meine Aufmerksamkeit alleine zu erhalten. Ich merke, wie sie sich sofort gegenseitig bei jedem Versuch betrachten, die andere zu überreden. Spricht die eine, schaut die andere mich an, dass ich regelrecht nervös werde, zur Seite schiele.

Doch mein Interesse ist Sabrina. Ich bin verliebt in ihre Augen, in ihr zartes Gesicht, ihre Lippen, die mich anziehen. Sie teilt mir ihre Zuneigung wörtlich mit, sobald sich ihre Freundin entfernt, die eine riesen Blase zu haben scheint. Sie meint, was zwar möglicherweise als Kompliment gemeint ist, aber für mich dennoch verwirrend, ich sei bestimmt ein guter Popper. Sofort sage ich ihr, darauf käme es mir nicht an. Ich komme ihr nahe, um sie zu küssen, sie weicht zurück.

Es war anstrengend, besoffen nüchtern zu sein. Nähe ausgesetzt zu sein, obwohl man auf Distanz ging. Weil einem diese ganze falsche Beziehungsscheisse und fadenscheinig ausgeschmückte Wochendfickerei auf die Nerven geht. Nur sich selbst sein ist manchmal schwer genug.

Die Nacht war lang. Im Morgengrauen möchte Sabrina gehen. Natürlich bleibe ich nicht alleine bei ihrer Freundin, obwohl ich es hätte tun können. Wer weiss, was passiert wäre. Wir gehen nebeneinander. Auf meine Frage, warum sie mich nicht küssen mochte, sagt sie, sie wolle nichts überstürzen.

Wir sind schliesslich an ihrer Strasse. Alles zuvorige kommt mir plötzlich wie eine Illusion vor. Wir stehen uns gegenüber. Sie könnte mich nun mit zu sich nehmen, sagt sie, aber so etwas wolle sie nicht mehr. Wir könnten uns in der Punkkneipe X wiedersehen. Sie möchte es langsam angehen.

Ich gehe, nicht enttäuscht, dass ich nicht bei ihr schlafe, aber enttäuscht, ihre Lippen nicht wenigstens habe kosten dürfen. Ich gehe auf eine Art, deren Enttäuschung offensichtlich ist.

Daheim schaue ich, ob sie mir eine SMS geschickt hat. Nein. Ob sie mir eine Mail geschickt hat. Nein.

Warum ist das alles nur so kompliziert. Warum mache ich mir überhaupt Gedanken. Sie wird ohnehin nicht anrufen, keine SMS und auch keine Mail schicken. Vielleicht interpretiere ich zuviel in etwas, was vielleicht nichts weiter als Flirten ist.

Daheim nehme ich meine Gitarre, bringe aber keinen Ton heraus.

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