Sonntag, 2. Dezember 2007
Zwei Damen...
...reden auf mich ein. Ich bin betrunken, strenge mich an, zuzuhören, nüchtern zu sein, obwohl ich mich heute sinnlos betrinken wollte.

Ich war in der Stätte, wo ich gestern Nathalie kennenlernte. Allerdings war heute Konzerttag, das heisst, eine Band spielte, das Publikum war ein gänzlich anderes. Nach dem Konzert war Schluss. Draussen erzählte man mir, es würde in der Punkkneipe X weitergefeiert. Ich mache mich auf dem Weg, um diese zu suchen, finde sie schliesslich.

In der Location fühle ich mich recht unwohl, da sehr übersichtlich und ich alleine dort. Komme mir etwas blöd vor, alleine zu sitzen, alleine herumzustehen. Nun wohne ich bereits ein Jahr in diesem Kaff und kenne niemanden. So beschliesse ich, sämtliche negative Empfindungen zu ertrinken. Dank einem Klaren glückt mir dies alsbald, so dass mir die Leute drumherum völlig egal werden, ich mich auf die Musik konzentriere, die Augen schliesse, mitschwinge.

Ein Platz an der Theke ist leer. Ich frage den Jünglich nebenan, ob dieser frei ist. Seine Bekannte würde den Platz bald wieder einnehmen, so setze ich mich auf eine benachbarte Sitzbank. Wir unterhalten uns dennoch, stellen fest, dass wir beide Musik machen. Seine Bekannte kommt, wir stellen uns vor. Da ich zunehmend breit bin, gehe ich einer weiteren Kommunikation aus dem Wege, nehme meine Jacke und gehe einen Raum weiter.

Später hole ich mir ein neues Getränk. Er läd mich auf meinem Weg ein, mit ihnen an einem Tisch zu sitzen. Gerne, kenne ja sonst niemanden dort. Mit frischem Bier vor mir, werde ich von Sabrina angereden. Ich gebe mir Mühe, ihr zuzuhören, denn sie ist mir nicht gleichgültig, wie ich bald merke.

Sie möchten alle gehen. Sabrina fragt mich, ob ich mitgehen möchte, fragt ihr Freundin, ob ich mit zu ihr könne. Ich stimme ebenfalls zu. So gehen wir los.

Der Jüngling verschwindet bald. So sitze ich mit den zwei Damen alleine im Wohnzimmer. Ich habe das Gefühl, eine jede versucht, mit ihrem Gesprächsthema meine Aufmerksamkeit alleine zu erhalten. Ich merke, wie sie sich sofort gegenseitig bei jedem Versuch betrachten, die andere zu überreden. Spricht die eine, schaut die andere mich an, dass ich regelrecht nervös werde, zur Seite schiele.

Doch mein Interesse ist Sabrina. Ich bin verliebt in ihre Augen, in ihr zartes Gesicht, ihre Lippen, die mich anziehen. Sie teilt mir ihre Zuneigung wörtlich mit, sobald sich ihre Freundin entfernt, die eine riesen Blase zu haben scheint. Sie meint, was zwar möglicherweise als Kompliment gemeint ist, aber für mich dennoch verwirrend, ich sei bestimmt ein guter Popper. Sofort sage ich ihr, darauf käme es mir nicht an. Ich komme ihr nahe, um sie zu küssen, sie weicht zurück.

Es war anstrengend, besoffen nüchtern zu sein. Nähe ausgesetzt zu sein, obwohl man auf Distanz ging. Weil einem diese ganze falsche Beziehungsscheisse und fadenscheinig ausgeschmückte Wochendfickerei auf die Nerven geht. Nur sich selbst sein ist manchmal schwer genug.

Die Nacht war lang. Im Morgengrauen möchte Sabrina gehen. Natürlich bleibe ich nicht alleine bei ihrer Freundin, obwohl ich es hätte tun können. Wer weiss, was passiert wäre. Wir gehen nebeneinander. Auf meine Frage, warum sie mich nicht küssen mochte, sagt sie, sie wolle nichts überstürzen.

Wir sind schliesslich an ihrer Strasse. Alles zuvorige kommt mir plötzlich wie eine Illusion vor. Wir stehen uns gegenüber. Sie könnte mich nun mit zu sich nehmen, sagt sie, aber so etwas wolle sie nicht mehr. Wir könnten uns in der Punkkneipe X wiedersehen. Sie möchte es langsam angehen.

Ich gehe, nicht enttäuscht, dass ich nicht bei ihr schlafe, aber enttäuscht, ihre Lippen nicht wenigstens habe kosten dürfen. Ich gehe auf eine Art, deren Enttäuschung offensichtlich ist.

Daheim schaue ich, ob sie mir eine SMS geschickt hat. Nein. Ob sie mir eine Mail geschickt hat. Nein.

Warum ist das alles nur so kompliziert. Warum mache ich mir überhaupt Gedanken. Sie wird ohnehin nicht anrufen, keine SMS und auch keine Mail schicken. Vielleicht interpretiere ich zuviel in etwas, was vielleicht nichts weiter als Flirten ist.

Daheim nehme ich meine Gitarre, bringe aber keinen Ton heraus.

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...Weil einem diese ganze falsche Beziehungsscheisse und fadenscheinig ausgeschmückte Wochendfickerei auf die Nerven geht....

Kein Kuss am ersten Abend. Kein Gefummele, kein Rumgeficke. Nimm die schönen Momente und Erinnerungen daraus mit und mache daraus eine Erleichterung, dem elendigen seelenlosen Geficke entgangen zu sein.

Es gibt eine Regel, die besagt, dass Frauen auf keinen Fall am ersten oder zweiten Tag schreiben oder anrufen dürfen! :)))

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