Samstag, 20. Februar 2010
Gekonnte Selbstveräpplung
Mir ist auf an einem Ort der Besinnung, der Toilette, eingefallen, was mir "Angie" vor ein paar Wochen sagte: "Dann lass dir doch einen blasen, ist mir doch egal!"

Ich bin überzeugt davon, ist es einem Menschen schon nach kurzer Zeit egal, was ein ehemaliger Partner macht, so kann dieser Mensch niemals wirklich geliebt haben. "Ich war vielleicht die einzige, die dich jemals aufrichtig geliebt hat.", sagte sie Mitte letzten Jahres. Wäre da etwas Wahres dran, würde sie sich heute anders verhalten und es wäre ihr auch nicht egal, hätte ich eine andere Frau. Wäre es aufrichtige Liebe gewesen, hätte sie es auch nicht soweit wie jetzt kommen lassen.

Wenn das, was sie für mich empfand, bereits etwas außergewöhnlich Großes für sie war, wie arm muss erst das gewesen sein, was sie in andere Beziehungen emotional investierte? Es ist nicht verwunderlich für mich, dass diese Beziehungen sich primär auf körperlicher Basis abspielten.

Ich kenne Damen, denen bin ich selbst heute noch nicht "egal", denen es noch heute ein seltsames Gefühl bereiten würde, erschiene ich mit einer anderen Frau. So interpretiert jeder "Liebe" auf seine Art. Für den einen ist es etwas komplexeres, lang anhaltendes, für den anderen etwas eher simples, schnell vergehendes. Dabei ist alles, wie immer, relativ.

Reife bedeutet auch, die eigene emotionale Welt zu begreifen.

Ja, hin und wieder kommt es noch vor, dass ich mir ein paar Gedanken um diese Beziehung mache. Selbst aus dieser Beziehung, da bin ich mir sicher, konnte ich etwas lernen. Vielleicht sogar gerade aus dieser, da vieles einfacher Art war und dabei sehr offensichtlich ist. Sie dagegen macht sich sicher nicht mehr im Geringsten Gedanken. Für sie ist alles gegessen und das wars. Das ist ihre Art, mit allem umzugehen. Daher würde ihr auch ein Partner der einfachen Art ausreichen. Die gehobene Ausführung wäre sicher Verschwendung, dieser wüsste nicht, wohin mit dem vorhandenen Potential. Mit einem ebenfalls flach denkenden und flach fühlenden Partner kann sie die Rechnungen und Mahnschreiben an einem gemeinsamen Platz horten. Das Rentenalter ist nicht mehr fern, was interessieren da noch Mahnschreiben. Vor allem, wenn man ohnehin Freund von Harz IV ist. Einem Flachdenker macht es auch nichts aus, wenn sie noch mit 50 den Hintern auf der Tanzfläche wackelt. Sie kann sich auch dann noch einreden, begehrt zu sein, wenn einfach Gestrickte anwackeln, in der Hoffnung auf einen schnellen Stich, denen es dabei egal ist, um wen es sich handelt, hauptsache weiblich und willig. Es ist wirklich traurig, wenn jemand das nicht erkennt sich darauf auch noch etwas einbildet. Genauso wie die Ausrede eines ihrer Ehemaligen für sein Fremdgehen, was sie ihm vollends abnahm. Autsch! Naivität in Gestalt einer Person.

Kürzlich rief mich ihre neue Freundin an. Ich kann nicht sagen, aus welchem Grund, denn ich habe den Anruf verpasst. Wohlmöglich hat sie wieder über mich gelästert. Ihre Freundin will zwar angeblich Distanz halten, hüppelt aber mit ihr sogar in eine Disse. Das war sicher ein äußerst komisches Bild: Zwei Solarium-braune über-40er auf der Suche nach Selbstbestätigung, um einem verkümmerten Selbstwertgefühl einen kurzen Flash zu geben. Irgendwann wird auch sie merken, dass so manches, was sie sagt, nicht unbedingt der Wahrheit entspricht und dass es mit ihr unter Umständen wirklich anstrengend bis gefährlich werden kann.

Sie selbst rief mich auch an. Einfach so. Ich vermute, sie hat irgendwas ausgeheckt und wollte auf diesem Wege erfahren, ob ich es schon erfahren habe. Möglicherweise hat der Anruf von ihrer Freundin damit zu tun. Warum sonst sollte eine Egomanin anrufen und ausgerechnet mich, den sie ja schon in allen Maßen ausgelutscht hat?

Ihr ist es sogar egal, wenn jemand, den sie kennt, an Krebs abnippelt. Als ich ihr dies mitteilte, es ist ein Nachbar, den ich einst vor einem Schläger rettete, meinte sie nur, was sie das anginge. Dazu fällt einem nicht viel ein, man ist in solchen Momenten nur baff.

Für andere interessiert sie sich nur so lange, wie es zwischen ihren Beinen juckt. Lässt das Jucken nach, lässt auch das Interesse an der Person nach.

Je einfacher der Mensch, desto einfacher das, was diesem im Leben wichtig ist. Für manche reicht es, etwas zum Saufen, Unterhaltung und wechselnde Fickbeziehungen zu haben. Der Mensch gleicht dem Affen mehr als er es wahrhaben möchte. Uh, uh ,uh!

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