Samstag, 13. Februar 2010
Nur wer sich selbst liebt, kann Liebe geben.
Bereits Mitte Zwanzig war mir das emotionale Spiel der Liebe kein gänzlich versiegeltes Buch mehr. Nur ein Mensch, der mit sich selbst im Klaren ist, nur ein Mensch, der sich selbst liebt, kann Liebe geben.

Man kann nur geben, was man hat. Wie könnte jemand, der selber kein Wasser hat zum trinken, jemand anderes davon abgeben? Wie könnte jemand aufrichtige, ehrliche, reine und leidenschaftliche Liebe geben, wenn es ein Mensch ist, der sich und andere ablehnt.

Wie konnte es mich also überraschen, wie lieblos, wie überaus durchweg negativ sie ist? Wie könnte sie anders sein.

Ich kann behaupten, mehr aus ihr herausgeholt zu haben. Sie ist kurz aufgeblüht, trotz Streitereien und anderem Zwist, was auch an Fotos zu erkennen ist. Erst als sie sich wieder veränderte, war auch ich nicht mehr bereit, zu geben.

Auszug aus einem Artikel einer Tageszeitung: Der Psychologe Betz sagt: Wir müssen erst einmal erkennen, was Liebe überhaupt heißt. Dafür müssen wir nicht nach draußen schauen, sondern in uns selbst. Die meisten Menschen denken, es geht beim Lieben vor allem um das Geliebtwerden. Die richtige Liebe aber verschenkt sich, ohne Bedingungen. Wer sich selbst liebt und mit sich im Reinen ist, der lässt auch die Liebe von außen zu.

Vielleicht kommst auch du mal ins Reine mit dir selbst, Angie, und erkennst mit deinen fast 50 Jahren, dass Liebe und Sex zwei verschiedene Dinge sind. Ein zunehmendes Alter bedeutet nicht zwangsläufig zunehmende Reife. Hopfen und Malz sollte man aber nie aufgeben.

Es ist nicht verwunderlich, dass unsere Anschauung von Partnerschaft und Liebe so auseinanderging. Wenn man betrachtet, was alleine die Bahnangestellten unter ihr zu leiden hatten, fremde Menschen, die einer scheinbar aus dem Nichts entstehenden Ablehnung ausgesetzt waren. Dem armen Kerl musste sogar ein Kollegen zu Hilfe kommen, nachdem sie ihm die Hundekette ins Gesicht geschlagen hatte.

Wie könnte so ein Mensch Liebe geben können? Sex, das kommt wie von selbst, dafür bedarf es keiner komplexeren Gefühle. Als dies nachlies, war bei ihr nicht mehr viel vorhanden. Am Anfang hat sie noch geklammert. Ich sagte zu ihr, sie würde nur Halt suchen, was sie mir nicht glaubte. Etwas wie Halt sucht sie jetzt auch mit ihrer neuen Freundin, bis sie auch hier, rastlos, merkt, dass sie ihn nicht findet. Ob sie meint, zu finden was sie sucht, indem sie jetzt wechselnde Beziehungen durch Bekanntschaften in Diskotheken sammelt?

Gerade labile Menschen wie sie kommen schnell in die Situation, Selbstbestätigung, eine vorübergehende Erhebung des Selbstwertgefühls mittels Bettgeschichten zu suchen. Nur ein fades Gefühl solll nach solchen Begegnungen übrig bleiben, auf die Dauer sehr unbefriedigend.

Ja, der Mensch sucht nach etwas anderes. Etwas, was jeder Mensch nur für sich selbst finden kann. Was ein Mensch nur in sich selbst finden kann. Nicht draußen, nicht bei anderen, nur mit sich selbst.

Sie scheint sich erfolgreich selber zu veräppeln.

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