Mittwoch, 13. Januar 2010
Verletzend, nichts anderes
Wer eine Partnerschaft beendet oder auch, wenn man sich nur streitet, kommt es nicht selten vor, dass man sich mit bösen Worten verunglimpft. Irgendwann kommt man zu einem Punkt, ab dem man wieder normal miteinander reden kann. Ein Punkt, an dem negative Gefühle nicht mehr beeinflussen.

In der letzten Beziehung ist mir aufgefallen, dass meine Partnerin von Anfang an die Tendenz hatte, zu verletzen. Sie greift sogar Menschen an, die sie überhaupt nicht kennt, an denen sie irgendetwas stört. Es sind Ausländer, Leute, die nicht nach ihrer Vorstellung parken oder Auto fahren, Personen, die mit ihrem Hund anders als sie ausgehen oder nach ihrer Meinung irgendetwas anderes falsch machen.

Sie verletzt. Sogar jene, die sie angeblich liebt. Es überrascht nicht, dass mein Neffe "erschrocken" darüber war, wie sie und ihre Schwester miteinander reden. Dabei hat er nur mitbekommen, wie sie "gewöhnlich" miteinander reden. Wie verwirrt wäre er erst gewesen, wäre es zu einem Streit gekommen. Egal, ob zwischen den Geschwistern oder zwischen Mutter und Tochter. Ich kann mich gut erinnern, wie es mir erging. Damals betrachtete ich es teilnahmslos, war aber doch sehr schockiert. Ich glaubte, in einer Vormittagssendung von Pro7 zu sein.

Verletzten und austeilen kann sie sehr gut. Nicht selten erwischte ich mich dabei, wie ich auf ähnliche Art antwortete oder sogar eine Auseinandersetzung in ihrer Art begann. Man passt sich an. Was nützt es, ruhig zu reden, wenn man sofort angeschrien wird? Das probiert man einige Male, irgendwann unterlässt man es und schreit zurück oder schreit gleich beim ersten Wort. Urkomisch ist es dann, wenn man vorgeworfen bekommt, es könne nicht mit einem diskutiert werden, weil man immer schnell aggressiv und laut würde. Man meint, man sei in einer verkehrten, völlig verdrehten Welt.

Ich weiss, dass auch ich verletztend sein kann, um so mehr, wenn ich verletzt werde. Es ist mir aber in der Regel anschliessend bewusst und es tut mir leid. Tatsächlich möchte ich nicht verletzten. So habe ich ihr oft mitgeteilt, es sei nicht so, wie ich es gesagt habe und dass ich sie gern habe. Ich kann dumme Worte nicht offen stehen lassen. Eine derartige Selbsteinsicht fehlt ihr völlig. Sie tapst wie ein Elefant im Porzellanladen, nicht bewusst, was sie anrichtet.

Sie nahm von Anfang an kein Blatt vor dem Mund. Auch war es mir neu, körperlich angegriffen zu werden. Eine mit Absicht sehr hart geworfene Zigarettenschachtel ins Gesicht zu bekommen, eine kleine Wunde hinterlassend, war noch das Geringste.

Warum fragte sie sich nicht selbst, wie ich überhaupt noch bei ihr bleiben, zu ihr stehen konnte? Meint sie denn tatsächlich, das sei alles völlig normal gewesen, was sie tat? Die Beziehung hätte überhaupt nicht beginnen dürfen, nachdem sie mir schon mit Gewalt drohte, als wir noch nicht zusammen waren. Die Beziehung hätte sofort enden müssen, als sie mich erstmals körperlich angriff und zu meiner Verwunderung alles so verdrehte, dass ich sie zuerst angegriffen hätte. Es war offensichtlich, dass bei ihr etwas im Kopf sehr schief läuft, was einen einfachen "Knall" bei weitem übertrifft. Als sie behauptete, ich selber hätte meine Weingläser und PC-Tastatur zerstört, wies dies entweder auf eine äußerst dreiste Lügnerin oder auf größere geistige Aussetzter. Bis heute steht sie nicht dazu oder glaubt wirklich, sie sei es nicht gewesen.

Wer geht schon, wie sie, in einem Parkhaus mit einem Schlüssel an einem KFZ vorbei, nur weil es den Fußgängerausgang verstellte. Auf mein damaliges Rückfragen bejahte sie, einen Kratzer zugefügt zu haben. Heute, vielleicht um sich besser darzustellen,
sagt sie, sie hätte dergleichen überhaupt nicht getan. So fragt man sich zwangsläufig, was auch an anderen Angelegenheiten wahr oder falsch ist. Seltsamerweise hatte ich am Folgetag eines Streits einen Kratzer im KFZ. Am Folgetag des letzten Streits, hatte ich einen platten Reifen. Dergleichen sagte schon meine Schwester voraus, bevor ich überhaupt eine Beziehung einging. Es gibt Menschen, die kann man bereits nach wenigen Informationen vollständig einschätzen.

Wie kann ein Mensch Zuneigung und Liebe gleich einem Schalter ausschalten: Aus. Und nichts ist mehr vorhanden, außer miesem Verhalten, welches mir auf andere bezogen bekannt gewesen ist, nun an mir Anwendung findet. Es tut wirklich sehr weh, so behandelt zu werden, obwohl man es selber weiterhin gut meint und dem anderen gegenüber noch positiv eingestellt ist.

Ist es nicht auch ein Mangel an Reife, trotz ihrer 45 Jahre? Sollte man in diesem Alter nicht anders mit Beziehungen umgehen? Immerhin muss doch noch irgendetwas vorhanden sein, was mit Liebe oder Zuneigung gleichzusetzen ist.

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