Samstag, 3. Oktober 2009
Eiszeit
Ich wache auf, schaue auf die Uhr, die kurz nach 9 anzeigt. Ich drehe mich auf die andere Seite, obwohl ich weiss, dass ich ohnehin kaum noch schlafen kann. Der Gang auf die Toilette lässt mich vor kält erschüttern. Es wird Winter. Ich hasse Winter. Wenn ich könnte, würde ich auswandern um meiner Natur, die auf Sonne ausgerichtet, nachzukommen.

Es ist eine Zeit, in der ich grübelnd im Bett liege. Angstgefühle verwirren und erdrücken mich. Gedanken über den Tod. Was, wenn meiner Mutter etwas passiert.

Bilder aus Zeiten, in der unsere Familie noch größer und einheitlicher gewesen ist, kommen auf. Unser Haus, der Garten, ich sehe meinen leider nicht mehr lebenden Bruder, den ich vermisse, genauso wie meinen Vater.

Es war schön, als wir alle noch zusammen waren, eine Familie. Es gab ein Gefühl von "Zuhause". Der letzte Umzug sollte dieses etwas zurückbringen. Doch war es nur eine Illusion. Vergangene Zeiten sind nicht wieder zu beleben.

Überhaupt ist meine ständige Umzieherei ein Ausdruck nach meiner Suche nach "Zuhause". Hätte ich wenigstens ein Haus, so würde dieses Gefühl leichter aufkommen. Der damalige Verkauf war eine große Fehlentscheidung.

Draußen pfeift der Wind. Mich schüttelt es äußerlich und innerlich.

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