Dienstag, 14. Juli 2009
Rücken Kraulen abgelehnt
revolution9, 19:35h
Die Frequenz unserer Streitereien erhöht sich. Zumindest ich finde schnell wieder zu einer Normalität zurück, rede mit ihr, versuche, geschehenes zu analisieren, nehme sie in die Arme, streichele sie. Von ihr kommt dagegen immer weniger zurück. Wenn ich daran denke, was für eine Energie sie aufgebracht hat, um mit mir zusammen zu sein, erscheint mir ihr jetziges Verhalten umso fragwürdiger. Ihre Mauern seien noch höher als meine, sagte sie kürzlich und erstmalig als wir uns kennenlernten.
Ich koche für sie, kaufe ein, zahle Kino und Fast-Fett-Ketten. Sie isst, legt sich schlafen und regt sich auf, wenn ich sie daran erinnere, dass sie auch mal an der Reihe sei, abzuwaschen. Wenn ich sie dazu auffordere, würde sie das noch weniger von sich aus können. Sie sagte mal, sie halte sich mit ihren 45 Jahren reifer als ich mit meinen 37 Jahren. Wenn ich sie manchmal reden höre, kommt sie mir vor wie eine 16jährige. Auch wenn sie in ihrem Alter mal wieder Geld von ihrer alten Mutter holt, um für ihre Katzen etwas zu fressen zu kaufen. Wenn sie herumschreit, schon bei harmlosen Diskussionen zunehmend lauter wird, kommt sie mir vor wie eine Besoffene, die vor einem Kiosk theatralisch herumgrölt.
Was meine Schwester erwähnte ist wahr. Bei einer Schönheit können charakterliche Defizite bis zu einem gewissen Grad verziehen werden. Das Alter ist ihr durchaus anzusehen, kann dies aber nicht mit einem positiven Charakter ausgleichen. Eine Person sollte nicht alleine am Aussehen bewertet werden. Doch was bleibt übrig?
Die meisten Menschen schauen bei der Partnerwahl, entgegen häufig gehörten Äußerungen, sehr wohl nach dem Äußeren. Jeder Mensch hat eine ganz eigene Empfindung von Schönheit und sympathischem Aussehen. Es mag eine allgemein empfundene Schönheit geben, doch die persönlichen Grenzen sind viel individueller. Sie fiel völlig aus diesem Rahmen. Doch wollte ich diesen Rahmen gänzlich bei Seite lassen und konnte dies schließlich auch. Ich vermisste sie sogar und war der Meinung, so etwas wie Liebe zu verspüren. Nahm ich sie in die Arme, war ich glücklich. Ich küsste sie, was ich am Anfang zu vermeiden suchte, da ich sie nicht körperlich anziehend empfand und mir obendrein der Zigarettengeruch störte.
Ich schaffte es erfolgreich, visuelle, persönlich gesteckte Grenzen zu überwinden und sagte mir selbst: Mensch, daraus kann ja doch etwas Schönes werden!
Gestern nahm ich sie wieder sehr oft in die Arme und streichelte sie. Kurz vor dem Zubettgehen fragte ich sie, ob sie mir im Bett den Rücken kraulen könne. Sie erwiderte roh: Nein. War das ein Scherz? Oder was sollte das Bedeuten. Ich putze mir die Zähne und lag mich zu Bett, ohne sie darüber zu informieren. Sie kam schließlich ebenfalls zu Bett und sagte, da ich mit dem Rücken abgewendet lag, sie sei es nicht, die sich abwenden würde. Obwohl es zum Rücken Kraulen die ideale Position war, sie Initiative hätte ergreifen können, drehte ich mich in ihre Richtung. Da nichts weiter geschah, drehte ich mich wieder um und raunte, ich könne auch darauf verzichten und hätte wieder etwas über sie gelernt. Auf ihre Frage, ob sie im Wohnzimmer schlafen solle, gab ich ihr mein diesbezügliches Desinteresse bekannt, worauf sie verschwand. Eine Frechheit, durchfuhr es mich. Als ich sie hörte, wann ich sie denn mal Kraulen würde, war ich noch mehr erbost.
Es mag eine Kleinigkeit sein, doch wo kann es, wenn man die ganze Zeit Zärtlichkeiten erfährt, so schwer sein, etwas davon zurück zu geben? Liegt es daran, dass ihr unsere körperliche Auseinandersetzung noch nahe geht? Jene Auseinandersetzung, die sie auf brutale Art selber einleitete?
Vorgestern musste ich mir obendrein anhören, bei meinem Vorgänger hätte sie nicht so viele blaue Flecken gehabt. Auf meine Frage, was diese Aussage solle, ob sie mich für einen Schläger halte, meinte sie nur, er hätte eben gewusst, wo es keine blauen Flecken gebe.
Muss ich mich von einer Person, die es regelrecht pressiert, geschlagen zu werden, in die Kategorie Frauenschläger einordnen lassen? Sie hat mich über Monate hin lange genug gereizt, hat stets mit körperlicher Gewalt angefangen. Wenn sie sich bei all den Partnern vor mir genauso verhalten hat, ist es leicht vorstellbar, wie es bei 2 (oder 3?) ehemaligen Partnern dazu gekommen ist, dass diese sie durchprügelten, ihre Frontzähne ausschlugen, sie über Tage ans Bett fesselten und Zigaretten auf ihrer Brust ausdrückten. Mir ist bewusst, dass so etwas schlimm ist und es schwer bis unmöglich ist, dergleichen zu rechtfertigen. Doch wie kann sie es wagen, nur ansatzweise zu versuchen, mich mit diesen Leuten zu vergleichen? Wenn sie jemanden braucht, der sie schlägt, werde ich nicht der Richtige für sie sein. Sie hat es einmalig geschafft, mich dazu zu bringen. Ich möchte auf keinen Fall ein weiteres dazuzählen können.
So lag ich also im Bett und hatte das Gefühl von Liebesentzug. Hatte das Gefühl, nicht geliebt zu werden, auch wenn es in diesem Moment nur eine Person war, die mir dies, ob gezielt oder unbewusst, enthielt. Eine Person, bei der es mir einst sogar egal war. Genau von dieser Person brauchte ich es nun und sie gab es mir nicht. Ich hasste sie in diesem Moment, weshalb ich ihr am nächsten Morgen klar machte, sie solle gleich alles einpacken, da ich sie die nächsten Tage nicht sehen möchte. Sie habe dies ohnehin vorgehabt, sagt sie trotzig. Und da ich ihr in meiner Verletztheit unüberlegt sagte, selbst meine Ex sei zärtlicher gewesen, sagte sie mir nun, ihre Blumen könne ich ja M. geben. Da sie mir den Eigentumsübergang bereits zweimalig anbot, schenkte ich heute zwei der Pflanzen meiner Mutter. Die anderen vier Pflanzen werden folgen.
Ich habe mich im Grunde verbogen für sie, meine Grundsätze der Partnerwahl verschraubt. Was sie daraus machte, wenn sie mich wirklich gern hatte, ist lächerlich wenig.
Ich koche für sie, kaufe ein, zahle Kino und Fast-Fett-Ketten. Sie isst, legt sich schlafen und regt sich auf, wenn ich sie daran erinnere, dass sie auch mal an der Reihe sei, abzuwaschen. Wenn ich sie dazu auffordere, würde sie das noch weniger von sich aus können. Sie sagte mal, sie halte sich mit ihren 45 Jahren reifer als ich mit meinen 37 Jahren. Wenn ich sie manchmal reden höre, kommt sie mir vor wie eine 16jährige. Auch wenn sie in ihrem Alter mal wieder Geld von ihrer alten Mutter holt, um für ihre Katzen etwas zu fressen zu kaufen. Wenn sie herumschreit, schon bei harmlosen Diskussionen zunehmend lauter wird, kommt sie mir vor wie eine Besoffene, die vor einem Kiosk theatralisch herumgrölt.
Was meine Schwester erwähnte ist wahr. Bei einer Schönheit können charakterliche Defizite bis zu einem gewissen Grad verziehen werden. Das Alter ist ihr durchaus anzusehen, kann dies aber nicht mit einem positiven Charakter ausgleichen. Eine Person sollte nicht alleine am Aussehen bewertet werden. Doch was bleibt übrig?
Die meisten Menschen schauen bei der Partnerwahl, entgegen häufig gehörten Äußerungen, sehr wohl nach dem Äußeren. Jeder Mensch hat eine ganz eigene Empfindung von Schönheit und sympathischem Aussehen. Es mag eine allgemein empfundene Schönheit geben, doch die persönlichen Grenzen sind viel individueller. Sie fiel völlig aus diesem Rahmen. Doch wollte ich diesen Rahmen gänzlich bei Seite lassen und konnte dies schließlich auch. Ich vermisste sie sogar und war der Meinung, so etwas wie Liebe zu verspüren. Nahm ich sie in die Arme, war ich glücklich. Ich küsste sie, was ich am Anfang zu vermeiden suchte, da ich sie nicht körperlich anziehend empfand und mir obendrein der Zigarettengeruch störte.
Ich schaffte es erfolgreich, visuelle, persönlich gesteckte Grenzen zu überwinden und sagte mir selbst: Mensch, daraus kann ja doch etwas Schönes werden!
Gestern nahm ich sie wieder sehr oft in die Arme und streichelte sie. Kurz vor dem Zubettgehen fragte ich sie, ob sie mir im Bett den Rücken kraulen könne. Sie erwiderte roh: Nein. War das ein Scherz? Oder was sollte das Bedeuten. Ich putze mir die Zähne und lag mich zu Bett, ohne sie darüber zu informieren. Sie kam schließlich ebenfalls zu Bett und sagte, da ich mit dem Rücken abgewendet lag, sie sei es nicht, die sich abwenden würde. Obwohl es zum Rücken Kraulen die ideale Position war, sie Initiative hätte ergreifen können, drehte ich mich in ihre Richtung. Da nichts weiter geschah, drehte ich mich wieder um und raunte, ich könne auch darauf verzichten und hätte wieder etwas über sie gelernt. Auf ihre Frage, ob sie im Wohnzimmer schlafen solle, gab ich ihr mein diesbezügliches Desinteresse bekannt, worauf sie verschwand. Eine Frechheit, durchfuhr es mich. Als ich sie hörte, wann ich sie denn mal Kraulen würde, war ich noch mehr erbost.
Es mag eine Kleinigkeit sein, doch wo kann es, wenn man die ganze Zeit Zärtlichkeiten erfährt, so schwer sein, etwas davon zurück zu geben? Liegt es daran, dass ihr unsere körperliche Auseinandersetzung noch nahe geht? Jene Auseinandersetzung, die sie auf brutale Art selber einleitete?
Vorgestern musste ich mir obendrein anhören, bei meinem Vorgänger hätte sie nicht so viele blaue Flecken gehabt. Auf meine Frage, was diese Aussage solle, ob sie mich für einen Schläger halte, meinte sie nur, er hätte eben gewusst, wo es keine blauen Flecken gebe.
Muss ich mich von einer Person, die es regelrecht pressiert, geschlagen zu werden, in die Kategorie Frauenschläger einordnen lassen? Sie hat mich über Monate hin lange genug gereizt, hat stets mit körperlicher Gewalt angefangen. Wenn sie sich bei all den Partnern vor mir genauso verhalten hat, ist es leicht vorstellbar, wie es bei 2 (oder 3?) ehemaligen Partnern dazu gekommen ist, dass diese sie durchprügelten, ihre Frontzähne ausschlugen, sie über Tage ans Bett fesselten und Zigaretten auf ihrer Brust ausdrückten. Mir ist bewusst, dass so etwas schlimm ist und es schwer bis unmöglich ist, dergleichen zu rechtfertigen. Doch wie kann sie es wagen, nur ansatzweise zu versuchen, mich mit diesen Leuten zu vergleichen? Wenn sie jemanden braucht, der sie schlägt, werde ich nicht der Richtige für sie sein. Sie hat es einmalig geschafft, mich dazu zu bringen. Ich möchte auf keinen Fall ein weiteres dazuzählen können.
So lag ich also im Bett und hatte das Gefühl von Liebesentzug. Hatte das Gefühl, nicht geliebt zu werden, auch wenn es in diesem Moment nur eine Person war, die mir dies, ob gezielt oder unbewusst, enthielt. Eine Person, bei der es mir einst sogar egal war. Genau von dieser Person brauchte ich es nun und sie gab es mir nicht. Ich hasste sie in diesem Moment, weshalb ich ihr am nächsten Morgen klar machte, sie solle gleich alles einpacken, da ich sie die nächsten Tage nicht sehen möchte. Sie habe dies ohnehin vorgehabt, sagt sie trotzig. Und da ich ihr in meiner Verletztheit unüberlegt sagte, selbst meine Ex sei zärtlicher gewesen, sagte sie mir nun, ihre Blumen könne ich ja M. geben. Da sie mir den Eigentumsübergang bereits zweimalig anbot, schenkte ich heute zwei der Pflanzen meiner Mutter. Die anderen vier Pflanzen werden folgen.
Ich habe mich im Grunde verbogen für sie, meine Grundsätze der Partnerwahl verschraubt. Was sie daraus machte, wenn sie mich wirklich gern hatte, ist lächerlich wenig.
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fluechtig,
Mittwoch, 15. Juli 2009, 15:09
Manchmal hat man den Gedanken gern, jemanden zu haben, etwas festes, dauerhaftes. Manchmal liebt man das Verliebtsein und den Gedanken,wiedergeliebt zu werden. Manchmal ist es dieser Gedanke, der zählt und der Mensch dahinter, der ist.... nunja... nicht wirklich wichtig. Gross ist dann die Gleichgültigkeit diesem Menschen gegenüber, gibt man diese Idee auf, weil man festgestellt hat, dass Denken alleine nicht reicht. Gross ist dann auch der Schmerz desjenigen, der nur Statist innerhalb eines Gedanken war. Ja. Manchmal. Frag mich nicht, woher ich das weiss, darüber möchte ich nicht mehr sprechen müssen.
Pass auf dich auf. Du bist mehr wert als nur einen Gedanken.
Pass auf dich auf. Du bist mehr wert als nur einen Gedanken.
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