Freitag, 29. Mai 2009
Ganz ruhig bleiben...
Die letzte Zeit haben wir viel gemeinsam verbracht. Einen Abend erwähnte ich auf ihre Aussage, ob sie nach Tabak riechen würde, die die Polin unter mir würde nicht rauchen. Ok, das war nicht nett. Doch was danach kam, war alles andere als nett. Sie ging vom Schlafzimmer ins Wohnzimmer. Das war für mich noch verständlich. Auch dass sie etwas herummotzte, was für mich verständlich. Immerhin gab ich einen wenig überlegten Spruch von mir. Doch das Gemotze nahm kein Ende und wurde immer lauter. Sie riss sogar das Dachfenster auf und schrie heraus: Scheiß Pollackenschlampe!

Während etwa einer Stunde sinnlosem Herumgegröle, wobei sie eine Flasche Proseko leerte, versuchte ich es immer wieder, sie zur Vernunft zu bringen. Erfolglos. Schliesslich schlug sie sogar auf mich ein, während ich im Bett lag. Ich schubste sie weg, sie kommt erneut. Ich wehre ihre Schläge ab, setze mich auf sie und schreie: Willst du einen neuen M.? Ja? Einen, der dich schlägt? Nein, ich werde das nicht sein! Sie robbt sich los, sitzt am Bettrand, schlägt erneut. Ich schubse sie, diesmal stärker, was bleibt mir anderes übrig. Sie macht einen Flug vom Bett bis in den Flur, was, im Nachhinein betrachtet ein wenig amüsant anmutet. Aber nein, geschlagen habe ich sie nicht!

Sie geht ins Bad und schlägt die Tür zu. Schlag eins: Die obere Leiste des Glases fliegt weg. Schlag zwei (das ehemalige Glas wird jetzt von einer australischen Fahne ersetzt):



Der Rückflug der Tür zerdepperte den Schalter der dahinter liegenden Waschmaschine. Ich konnte jenen mit etwas Klebekitt flicken:



Nun, einmalig, könnte man annehmen. Ok, es war der 21.05.2009. Heute ist der 28.05.2009, also eine Woche später. Heute wurde ihr Dalmatiner eingeschläfert. Ich werde ihn vermissen. Als ob ich es ahnte, so spielt es sich ab. Sie trank ein Glas Rotwein, kiffte obendrein zuvor. Ich fragte sie, welche Polin sie Grüßte, als sie die Treppen herauf kam, denn es verwunderte mich, da sie sehr offensichtlich Polen wenig zugeneigt ist. Das alleine bewirkte jedoch, dass sie zunehmend lauter wurde, zunehmend in Selbstgespräche verfiel. Bis ich sie zum zweiten Mal aufforderte, zu gehen, worauf sie schließlich einging. Inzwischen rief sie mich zweimalig an, wobei sie mich stets der Gefühlslosigkeit beschuldigte. Oblgeich ich heute früher die Arbeit verlies, in Anbetracht der außergewöhnlichen Situation, in der sie sich befand, um ihr zur Seite zu stehen.

Sie hat heute obendrein gekifft, obgleich sie von mir dies und jenes verlangt, während sie sich selber nicht an ihre Vorgaben hält.

Und während des ganzen Theaters ruft meine Mutter an, die nur die lapidaren Worte spricht, die Gruft zwischen uns würde immer größer und es hätte ja keinen Sinn mehr. Dies nehme ich nebenbei auf, während ich die Treppen heruntergehe, um zu prüfen, ob meine kleine Durchgedrehte Probleme mit den Polen haben könnte.

Während ich die Treppen wieder herauf gehe, sage ich zu mir, wie ich noch so normal bleiben kann.

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Ach,
du hältst dich also für normal? :)))

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Normal ist relativ.

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